Interview mit Herrn Silvia

01.03.2012 | Von: Max | | Kategorie: Interviews

Wer als Sklave, Masochist oder einfach nur in seiner Eigenschaft als devoter Zögling das besondere Erlebnis sucht, kommt an einem Besuch bei Herrin Silvia nicht vorbei. Grund genug, die bereits seit über 17 Jahren als professionelle Domina tätige Herrin Silvia im Augsburger DOMICILE DARK EMOTION zu interviewen, wo sie seit 12 Jahren im Studio von Lady Nicole regelmässig gastiert.

Sie empfängt uns in Leder. Lange hochhackige Stiefel, enge schwarze Lederhose, Korsett und lange schwarze Lederhandschuhe. Die schwarzen Haare streng zu einem Knoten gebunden, die Augen schwarz umrandet und die Lippen dunkelrot geschminkt. Aber ein gewinnendes Lächeln siegt über den zunächst furchteinflößenden Eindruck.

In einem Besprechungszimmer des Domizils lässt sie uns Platz nehmen. Eine Zofe erscheint im knappen Lackoutfit und fragt nach unseren Getränkewünschen. Sodann beantwortet Herrin Silvia unsere Fragen.

Wie kommt es, dass Sie Ihr eigenes Studio in Berlin nicht mehr unterhalten?

Ich habe mich bereits 2008 entschieden, ins Ausland zu gehen. Da ich ja nicht nur Domina, sondern auch Produzentin von Fetisch- und BDSM-Filmen bin und die deutsche Gesetzgebung mich diesbezüglich ziemlich einschränkt, habe ich mir Spanien als Lebensmittelpunkt ausgesucht. Dort biete ich auch Sessions an.

Kann man Ihre Filme auch im Studio käuflich erwerben?

Ja, ich habe hier eine kleine Auswahl aus meiner Produktion SM Studio Berlin in einer Glasvitrine ausgestellt und biete die DVDs auch zum Verkauf an.

Warum gastieren Sie ausgerechnet in Augsburg?

Bevor ich nach Berlin kam, habe ich zwei Jahre in Augsburg gelebt und habe nach wie vor hier meine treuesten Sklaven, für die ich auch während meines langjährigen Aufenthaltes in Berlin einmal monatlich erreichbar war.

Nun reise ich eben aus Spanien an und habe meine Besuche in Augsburg auf eine komplette Woche ausgedehnt, nachdem ich anfangs nur an einem Wochenende im Monat hier anwesend war. Außer den mittlerweile vielen Stammgästen finden auch immer wieder neue Gäste den Weg zu mir und haben es nun einfacher, einen Studio-Besuch zu planen.

Und warum haben Sie das DOMICILE DARK EMOTION ausgewählt?

Zunächst bin ich ja schon viele Jahre mit der Studioinhaberin Lady Nicole befreundet und außerdem bietet das Studio eine ideale Atmosphäre und vereint Professionalität mit privatem Ambiente. Obwohl es sich ja hier um ein gewerbliches Bizarr-Studio handelt, hat man dennoch sogleich das Gefühl einer gewissen Intimsphäre. Der Empfangsbereich ist noch relativ neutral gehalten und somit eine Art Schleuse, bevor man in eine andere Welt eintritt. Die Studioräume sind großzügig gestaltet, sehr zeckmässig und mit viel Liebe zum Detail eingerichtet.

Und natürlich ist auch der Teamgeist von großer Bedeutung für mich. Die gesamte Belegschaft ist wie eine große Familie und auch als Gast fühlt man sich gleich gut aufgehoben.

Sie haben in den 90er Jahren auch einige Jahre in Kanada verbracht. Wie unterscheiden sich die deutschen Studiogäste von den anderen?

Sie sind auf jeden Fall vielseitiger und oft spielen in ihrem Kopfkino sehr viele kleine Details eine große Rolle.

Während ich hier im Studio sehr abwechslungsreich agieren kann, sind Sklaven in anderen Ländern meist nur auf einige wenige Aktionen fixiert. Entweder geht es nur um die körperliche Züchtigung bzw. strenge Fesselungen oder nur um die zwangsweise Feminisierung oder nur um extreme Demütigungen. Natürlich kann ich auch dort viele Varianten einbringen, es macht mir aber mehr Spaß, verschiedene Aspekte miteinander zu kombinieren.

Was allerdings grenzübergreifend eine gewisse Faszination ausübt, ist eher die versaute Benutzung des Sklaven. Und da bin ich voll in meinem Element.

Ich habe eine große Vorliebe für die Toilettensklavenerziehung und jedwede Form der Analbenutzung des Sklaven. Dies am liebsten in Verbindung mit einer hilflosen Fixierung und auch gerne den Sklaven in Latex gekleidet und maskiert. Dabei spielen für mich auch diverse Zwangsmaßnahmen eine entscheidende Rolle. Das reicht über die bloße verbale Bedrohung mit schlimmen Strafen bei Ungehorsam bis hin zu tatsächlichen Sanktionen, um die erfolgreiche Durchführung meiner Erziehungsmethoden zu erzwingen.

Dann sind Sie als Domina für Anfänger sicher nicht zu empfehlen?

Das ist nicht richtig, denn es macht mir ebenso großen Spaß, einen Neuling nach meinen Vorstellungen zu formen. Das fängt mit gewissen Benimm-Regeln an, wie zum Beispiel einem formvollendeten Begrüßungs-Ritual. Dann probiere ich verschiedene Aspekte des Sadomasochismus aus und beobachte genau, wie und worauf der Proband reagiert. Manchmal entdecke ich Neigungen, von denen er selbst bisher nichts gewußt hat. Hierzu fällt mir ein konkretes Beispiel ein, als ich in einer Session dem Sklaven Dessous, Strümpfe und High Heels angezogen und ihm seine Lippen rot angemalt habe. Er ging plötzlich total auf in seiner Rolle, als billige Schlampe benutzt zu werden.

So geht es auch oft mit Masken und Knebeln, die zunächst sehr bedrohlich wirken, aber die damit einhergehende Entpersonifizierung und Hilflosigkeit aber einem Anfänger meist hilft, sich fallen zu lassen.

Außerdem genieße ich auch sehr einen leidenschaftlichen Fußerotiker oder Latexliebhaber, wo eine Session rein gar nichts mit Zwang oder Schmerzen zu tun haben muss.

Sind Sie eine unnahbare Domina?

Nein, ganz und gar nicht. Ich mag den intensiven Körperkontakt. Sei es nur eine subtile Berührung oder aber der Druck meines gesamten Körpergewichts. Ich bin oft in ständiger körperlicher Verbindung mit meinem Sklaven. Ich fasse ihn an, führe und positioniere ihn, dirigiere ihn dahin, wo ich ihn hin haben will. Insbesondere bei der Toilettensklavenabrichtung verabreiche ich meine Kostbarkeiten am liebsten direkt ab Quelle. Ein ausgiebiges Face-Sitting, um mich zu stimulieren sowie entsprechende Leckdienste nach Abgabe von Natursekt und/oder Kaviar gehören für mich dazu. Jedoch muss sich ein Sklave solcherlei Privilegien erst verdienen und muss u. U. diverse Unannehmlichkeiten über sich ergehen lassen oder Erschwernisse in Kauf nehmen.

Wie endet eine für Sie in allen Belangen erfolgreiche Session?

Am liebsten sehe ich meinen Sklaven am Ende einer Session völlig erschöpft, aber glücklich. Mit letzter Kraft küsst er mir die Stiefel und ist total ergriffen von dem soeben Erlebten. Manchmal wird er auch von einer Gefühlswelle überrollt, die ihm die Tränen in die Augen schießen lässt. So etwas ist für mich sehr erfüllend und ich fühle mich in meiner Berufung bestätigt.

Das ist ein sehr schönes Schlußwort. Vielen Dank für das informative Gespräch und weiterhin noch viel Erfolg.

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