Buch - Tanz des Schwarzen Schwans

19.03.2018 | Von: Nora | | Kategorie: Medien & Web

Der Tanz des Schwarzen Schwans!
Wie ihr vielleicht schon wisst, habe ich mittlerweile sechs SM-Romane bei verschiedenen Verlagen veröffentlicht. Heute möchte ich meinen zweiten Roman „Der Tanz des Schwarzen Schwans!“ vorstellen. Er weist einige autobiografische Bezüge auf, bzw. habe ich persönliche Erlebnisse in dieses Buch einfließen lassen. Bevor ich ich mit einer Leseprobe aus dem Roman „Der Tanz des Schwarzen Schwans!“ starte, hier noch die kurze Inhaltsangabe des Buches:
Inhalt: Als Ewa vor einigen Jahren nach langem Zögern in die unbekannte Welt des sexuellen Fetischs und des BDSM eintauchte und zu einer Domina wurde, änderte sich die kleinbürgerliche Welt der vormals unscheinbaren Büroangestellten und leidenschaftlichen Cellistin schlagartig. Die Auswirkungen dieser Entwicklung gingen dabei weit über das Sexualleben hinaus und das neu erlangte Selbstwertgefühl hatte auch auf ihr normales Berufsleben einen so starken Einfluss, dass sie plötzlich eine atemberaubende Karriere zur Abteilungsleiterin hinlegte.
Doch der Erfolg ruft jetzt zahlreiche Neider und einen geheimnisvollen Verfolger auf den Plan. Und so sieht Ewa sich gezwungen, ihr zuvor stets verheimlichtes Doppelleben als Domina auch auf ihre Tätigkeit als Abteilungsleiterin auszuweiten und die Reitgerte zu einem Bestandteil ihrer Arbeitsmittel am Schreibtisch werden zu lassen. Denn im „Haifischbecken“ Büro lauern hinter jedem Aktenschrank Boshaftigkeiten und Intrigen, die mit schlagenden Argumenten und jeder Menge erotischer Latexkleidung bekämpft werden wollen.

Der Roman verbindet handfeste Erotik und BDSM mit Humor- und Thrillerelementen und ist somit eine ideale Mischung verschiedener Genres
Nun wünsche ich viel Spaß bei der Leseprobe:
Nach den Proben verließen die Musiker den Konzertsaal und Seiyoua schaute noch einmal auf die Zeilen, die auf das kleine Stück Papier geschrieben worden waren. Während der gesamten Zeit hatte sie an den kurzen Text denken müssen, der darauf stand, und hatte sich daher mehrfach während der Konzertproben verspielt, was ihr gerade am ersten Arbeitstag sehr unangenehm war. Was sollten nur die anderen Musiker von mir denken, zauderte sie mit sich.
Seiyoua war es nicht möglich, mit einem Mann Sex zu haben; zu sehr hatte sich in ihr eine unerklärliche Blockade dagegen festgesetzt. Sie mochte Männer, ganz zweifellos, und hatte es mit ihnen ausprobiert, aber jeder Versuch scheiterte kläglich. Schon in der Schule schaute sie lieber den Mädchen hinterher und sie erlebte die ersten sexuellen Erfahrungen ebenfalls mit einer Frau, mit Kaori, ihrer Mitschülerin und besten Freundin.
Fragmente der Vergangenheit und Erinnerungsfetzen bildeten sich vor ihrem Auge und setzten sich wie ein längst vergessenes Puzzle zusammen. Sie war wieder achtzehn Jahre alt und stand kurz vor dem Schulabschluss. Seiyoua war wie fast jeden Nachmittag nach der Schule auf dem Weg zu Kaori. Es war ein schwülheißer Spätsommertag. Die engen Straßen im Vorort von Osaka waren fast menschenleer und die hohe sommerliche Luftfeuchtigkeit zwang viele Leute, in den Häusern zu bleiben. Kaori wohnte wie viele Familien aus dem Wohnviertel in einem traditionellen japanischen Wohnhaus. Es hatte keine massiven steinerne Außenwände, wie sie es erst in Europa kennenlernte, sondern war aus Holz und hatte Schiebewände innen und auch außen. Die Tür konnte zu jeder Zeit geöffnet werden und es bestand so ein leichter Übergang zwischen Garten und Haus. Es war eine feste Etikette, sich vor dem Betreten des Hauses die Schuhe auszuziehen. Sie stellte daher wie immer die Schuhe ab und öffnete die große Schiebetür, die vom Garten direkt in das Zimmer von Kaori führte. Die Wohnverhältnisse waren sehr beengt, da Kaori mit ihren zwei Schwestern, ihren Eltern und Großeltern unter einem Dach lebte. Deshalb war ihr Zimmer, wie auch das von Seiyoua in ihrem Elternhaus und in vielen anderen japanischen Wohnhäusern, nahezu funktionsfrei. Das Zimmer wurde also erst dann zum Schlafzimmer, wenn die aufrollbaren Futons in der Mitte des Raumes ausgebreitet wurden. Als Seiyoua eintrat, kniete Kaori auf einer der Tatami-Matten auf dem Boden des ansonsten fast leeren Raumes und schien zu meditieren.
„Kaori? Was machst du da?“, fragte Seiyoua irritiert.
Kaori öffnete die Augen.
„Wir werden uns für heute die Hausarbeiten sparen, Seiyoua! Wir werden vielleicht nie wieder Hausaufgaben machen müssen!“
Kaori saß in der Mitte des Raumes und schaute sie, nachdem sie geantwortet hatte, regungslos an.
Seiyoua war etwas verwirrt und legte ihre Schulbücher ab. Wie Kaori trug sie noch immer die Schuluniform, die sie meist solange anbehielt, bis alle Hausaufgaben erledigt waren. Erst danach legten für gewöhnlich die Kimonos an.
„Wie meinst du das?“
Sie spürte, dass mit ihrer Freundin etwas nicht so war wie sonst. Irgendetwas stimmte einfach nicht an diesem feuchtwarmen Nachmittag. Von Kaoris Lächeln und Fröhlichkeit war keine Spur mehr zu erkennen, sie wirkte plötzlich reifer und älter als sonst, fast sah sie wie eine Erwachsene aus.
Kaori stand wortlos auf und zog Seiyoua aus dem Haus.
„Lass deine Schulbücher hier, es reicht, wenn nur ich meine Schultasche mitnehme. Wir haben einen langen Fußweg vor uns! Ich werde mit dir gemeinsam etwas machen, was uns unseren Schulabschluss und den Zugang zur Universität sichern wird! Vertrau mir, ich werde mit dir heute ein Geheimnis teilen, welches ich seit fast einem Jahr hüte!“
Seiyoua folgte schweigend ihrer so fremd gewordenen Freundin. Die Sonne brannte vom Himmel auf trockene Bäume und auf die Dächer der eng aneinander stehenden Häuser. Irgendwo hielt ein Bus, Autodächer und Straßenbeläge flimmerten. Als ein gigantischer Lastwagen an ihnen vorbeidonnerte, schauderte Seiyoua unwillkürlich. Diese riesigen rollenden Ungetüme bereiteten ihr seit der Kindheit eine Riesenangst, die sich heute zu einer unheimlichen Furcht zuspitzte. Sie zitterte am ganzen Körper, als der Wagen sich langsam entfernte und das schwerfällige Wummern des Dieselmotors leiser und leiser wurde. Seiyoua folgte ihrer Freundin bis in das nahe Takarasukaviertel, eine gehobene Wohngegend. Sie sprachen kaum miteinander und sie spürte eine Spannung in sich, eine tief aufsteigende Neugier und gleichzeitig Furcht. Kaori war so anders als sonst, Seiyoua empfand etwas Unbekanntes an ihrer Freundin. Sie erkannte, dass heute etwas geschehen wird, was ihr Leben für immer verändern würde.
Schließlich bogen sie in eine große Torii ein, eine antike hölzerne Toreinfahrt zu einem sehr alten, in einem großen Garten gelegenen Haus. Anstatt zur Haupteingangstür führte Kaoris Weg zielstrebig durch die große Parkanlage voller Bonsais, Feldsteine, Bambus und kleiner Teehäuschen zu einer Seitentür der Residenz.
Kaori drehte sich zu ihrer Freundin um.
„Wir behalten unsere Schuhe an!“, sagte sie und schob die große Schiebetür auf.
Seiyoua riss die Augen weit auf, als sie sah, von welcher Person sie erwartet wurden. Sie verbeugte sich sogleich in einer Geste der Unterwürfigkeit und des Respekts.
Vor ihnen stand Takimoto-sensei, Herr Prof. Takimoto, kein geringerer als ihr Schuldirektor und die uneingeschränkte Respektperson in der Schule.
Seiyoua wagte nicht zu sprechen. Sie verharrte, ganz wie es ihr die Erziehung beigebracht wurde, in der Verbeugung als Gebärde ihrer Entschuldigung für diese Belästigung. Einige Zeit blieb sie in dieser Stellung und wusste nicht, was sie nun machen sollte. Es war eine Unverschämtheit, ein Verstoß gegen alle bestehenden Regeln der Tradition. Ihr Herz klopfte vor Aufregung und sie wusste nicht, was sie jetzt machen sollte und überlegte, mit welcher Entschuldigung sie diese Situation vielleicht jetzt bewältigen könnte. Plötzlich spürte sie eine Hand an ihrem Oberarm, die sie wieder hochzog.
„Ab heute wird auch für dich alles anders sein!“, hörte sie Kaoris Stimme und schaute ungläubig zu Professor Takimoto, der sich vor den beiden Schülerinnen in einer Geste der Untertänigkeit tief verbeugte.
„Er ist heute Nachmittag nicht der Sensei, er ist einfach nur unser kleiner Wurm!“, sagte sie und trat unaufgefordert ein.
„Ausziehen, du verfluchter Wurm! Und wehe dir, ich höre auch nur einen Ton aus deinem Mund!“, schrie Kaori ihren Professor an.
Seiyoua war fassungslos, vor ihren Augen spielte sich nun eine Szenerie ab, die sie sich in ihren kühnsten Träumen nicht ausgemalt hätte. Professor Takimoto zog seinen Kimono vor seiner Schülerin aus und stand nun noch mit einem Fundoshi, eine Art Lendenschurz, bekleidet vor ihnen. Er kniete sich auf die Tatami-Matte auf dem Boden und begann Kaoris Schuhe zu küssen.
Seiyoua schaute ihre Freundin in einer Mischung aus Entsetzen und Neugierde an. Kaori trug wie Seiyoua die traditionelle Schuluniform, welche aus einem kurzen, karierten Rock, einer weißen Bluse, einem Blazer, einem Schlips und dunklen Kniestrümpfen bestand. Dann griff sie in ihre Schultasche, die noch an ihrer Schulter hing und holte einen Büstenhalter heraus, den sie ihm vor die Füße warf.
„Sieh, du Wurm, was dir Kaori-sensei, die Frau Schulprofessorin Kaori, mitgebracht hat!“
Takimoto kniete noch immer auf dem Boden und hielt das Gesicht weiter gegen den Boden gepresst.
„Na, was sagst du dazu, hmmm? Rede!“
Takimoto hob seinen Kopf und lächelte, weniger aus einem Gefühl der Freude, sondern mehr aus Höflichkeit und Verlegenheit, oder auch einfach nur, um seine Schülerin zu besänftigen.
„Der Takimoto-wurm fühlt sich geehrt das Geschenk der Kaori-sensei annehmen zu dürfen“, entgegnete der Schulmeister unterwürfig um danach sein Gesicht nur noch stärker auf den Boden zu pressen.
„Anziehen! Ich will sehen, wie lächerlich du mit meinem Büstenhalter aussiehst!“, befahl sie. Und während Takimoto sich in den viel zu kleinen Stoffbüstenhalter der Schülerin hineinzwängte, schaute Kaori zu der noch immer verdutzten Seiyoua herüber und wies sie an, sich ebenfalls auf den Boden zu setzen.
Dann wendete sie sich wieder ihrem Opfer zu. Sie verlagerte dabei ihr Gewicht auf eine Seite und ließ ihre Hüfte in einer aufreizenden Pose vor ihm kreisen.
„Du verdammter Arschkriecher! Du glaubst, dass du dir mit deiner erbärmlichen Unterwürfigkeit bessere Noten bei deiner Meisterin verdienst? Schau doch nur einmal an, welch ein jämmerliches Bild von Mann du abgibst!“
Seiyoua musterte den Schulleiter für eine Weile. Mit dem Fundoshi und dem viel zu kleinen BH sah er wirklich albern aus. Ihr Respekt gegenüber dieser ehemaligen Autoritätsperson verflog langsam aber sicher immer mehr. Sie begann zu grinsen und plötzlich begannen beide Mädchen gemeinsam zu kichern, was Takimoto dazu veranlasste, wieder sein Gesicht in einer Geste der Unterwürfigkeit auf den Boden zu drücken.
„Seiyoua, soll ich dir einmal ein weiteres Geheimnis unseres kleinen Wurms hier verraten?“, lachte Kaori.
Seiyoua nickte begeistert, konnte aber vor Aufregung noch immer keinen Ton herausbringen.
„Na, dann sieh dir das einmal an!“, lachte Kaori und beugte sich nieder.
Dann zog sie mit einem Ruck an Takimotos tiefschwarzer Haarpracht, die sich urplötzlich von seinem Haupt löste und einen fast kahlen Kopf offenbarte.
„Eine Perücke! Der Wurm hat eine Glatze und trägt eine Perücke, um sie zu verbergen!“
Beide Mädchen begannen nun schallend zu lachen, während Seiyoua bemerkte, dass die Hand des Schulrektors herunter zu seinem Unterleib wanderte und er jetzt begann, schnelle Bewegungen an seinem Penis zu verrichten.
„Lass ihn ruhig, Seiyoua, er beginnt jedes Mal damit, wenn ich ihm die Perücke vom Kopf reiße, er ist heute noch erregter, weil du dabei bist!“
Seiyoua war plötzlich wie losgelöst, ihre Hemmungen fielen, sämtliche Etiketten, Zwänge und Handlungsregeln, die ein bedeutsamer Teil ihrer Erziehung gewesen waren, verflogen mehr und mehr. Der Respekt, den sie normalerweise den männlichen Autoritätspersonen gegenüber zeigen musste, verschob sich zugunsten ihrer Freundin Kaori. Sie war die wahre Respektperson und nicht der Wurm, der sich da gerade vor ihr auf dem Boden wand.
„Wo ist mein bester Freund? Wo hast du ihn nur wieder versteckt?“, frage Kaori den Mann.
Ohne aufzuschauen wies Takimoto mit dem ausgestreckten Arm in die Ecke des Raumes, wo ein Bambusstock in der Ecke stand.
Seiyoua wurde nun angewiesen, den Stock zu holen. Offenbar war es nicht das erste Mal, dass Kaori hier war, dachte sie, und wollte ihn ihrer Freundin gerade übergeben, als diese ablehnte.
„Nein, du machst das!“, bestimmte Kaori in einem ernsthaften Ton und führte ihre Freundin hinter das ausgestreckte Gesäß des noch immer auf dem Boden knienden Meisters. Kaori postierte sich dicht hinter ihrer Freundin und umklammerte deren Hand, in der sie noch immer den etwa zwei Zentimeter starken und einen Meter langen Bambusstock hielt. Dann führte sie Seiyouas Hand zum ersten Schlag mit der Bambusrute. Sie holten gemeinsam weit nach hinten aus.
Es folgte ein Pfeifen, dann schnitt sich der Stock in das Fleisch auf dem Rücken des Schulmeisters, kein Schrei, nur unterdrücktes Stöhnen war zu hören. Zurück blieb eine rote Linie auf geschwollenem Fleisch.
„Siehst du? So einfach ist das! Mach weiter!“
Seiyoua biss sich auf die Unterlippe. Sie fühlte sich gut, eine Last war von ihr gefallen, sie hatte alles abgelegt: die Zwänge, die Sitten, die Unterwürfigkeit und sie verstand nun, dass der weibliche Körper immer den Sieg über die männlichen Autoritäten davontragen wird. Was waren diese aufgeblasenen Wichtigtuer gegenüber der Macht der weiblichen Erotik? Nichts! Seiyouas Wunsch, Kaori zu gefallen, war größer als ihre Angst vor dem Bruch mit den Sitten. Sie wollte jetzt den nächsten Schlag, ihm Schmerzen zufügen, ihn demütigen, bis er nur noch ein Häufchen onanierender Verzweiflung vor ihren Füßen wäre, weinend, weil er keine Respektsperson mehr war. Und während sie nun weiter auf das nackte Fleisch einschlug, spürte sie den nachlassenden Druck von Kaoris Hand. Die Hand fuhr an ihrem Arm hoch, streichelte über Brust, Hüften und Hintern und verschwand schließlich unter ihrem Rock. Langsam glitt sie an ihren Schenkeln herauf zu ihrem Höschen und ihrer noch jungfräulichen Scheide. Widerstandslos ließ sie es geschehen und begann dabei immer stärker auf den Mann einzuschlagen, bis sie nach kurzer Zeit den ersten Orgasmus ihres noch jungen Lebens bekam und sich ihr Stöhnen mit den Schmerzensschreien des Schuldirektors vermischte.
Ihre Beziehung zu Kaori sollte noch bis zum Ende der Schulzeit andauern. Viele Erfahrungen hatte sie in der Zeit mit ihr machen können. Sogar bei der Liebesnacht mit Ewa konnte sie aus dem Vorrat an Ideen und Fertigkeiten, die Kaori ihr viele Jahre zuvor beigebracht hatte, schöpfen. Diese Fertigkeiten sicherten ihr schließlich auch den Zugang zur Ongaku Daigaku, der japanischen Musikhochschule. Sie bekam eine Empfehlung ihres Schuldirektors für eine der besten Universitäten des Landes. Kaori sollte all dies nicht mehr erleben. Kurz nach der Abschlussprüfung übersah der Fahrer eines riesigen Lastkraftwagens die unscheinbare junge Frau in der unschuldigen Schuluniform beim Einbiegen in eine Kreuzung. Der schwere Lkw erfasste sie in mitten auf dem Zebrastreifen. Kaori hatte keine Chance, sie war sofort tot.
Nach diesem Schicksalsschlag trieb Seiyoua durch das Leben wie ein kleines Stückchen Holz in einem reißenden Fluss, ohne jemals eine Chance zu haben, auch nur annähernd ein normales und geordnetes Leben zu führen. Nach einem Auslandsjahr auf der Musikhochschule in Lübeck verschlug es sie nach Berlin, wo sie über eine Kommilitonin den ersten Kontakt zu Latexwäsche bekam, auf die sie seitdem beim Liebesspiel nicht mehr verzichten wollte. Das war der Beginn einer Leidenschaft, die sich für sie gleichzeitig als Fluch und als Segen erwies. Mit einer passenden Partnerin konnte könnte sie zwar ihre vollständige sexuelle Erfüllung erleben, diese Partnerin jedoch auf Dauer zu finden, war allerdings fast unmöglich. Sie war eine japanische Lesbe mit einer Leidenschaft für Latexwäsche, die Cello spielt. Für einen Topf mit solch verschiedenen Attributen einen passenden Deckel zu finden, schien ihr undenkbar. Ihre Beziehungen waren somit immer heftig, aber auch stets nur von kurzer Dauer.
Schließlich lernte sie Ewa kennen und durfte für eine Nacht ihre Lehrmeisterin sein, konnte einmal wie ihre geliebte Kaori sein, und Ewa in die tiefsten Geheimnisse der Liebe unter Frauen einführen. Seit der Nacht in Berlin war ihr diese Frau nicht mehr aus dem Kopf gegangen und ihre Gedanken wanderten zurück zu jener Nacht in dem Hotel in Berlin. Sie hatte Ewa und ihren Mann im Salon des Hotels während einer Fetischparty kennen gelernt und war ihr danach auf das Hotelzimmer gefolgt. Und dort verlebte sie mit ihr eine der schönsten Nächte ihres Lebens.
Noch immer bekam Seiyoua Herzklopfen, wenn sie sich die langsam verblassenden Eindrücke von jener so schicksalhaften Nacht wieder in Erinnerung rief.
Sie hörte wieder diese Musik. Nur leise drangen noch die Bässe aus dem Keller bis in den sechsten Stock des Hotels.
Zimmer 6.016!
Sie klopfte vorsichtig an und vernahm daraufhin Ewas Schritte und die Absätze ihrer hohen Stiefel durch die geschlossene Zimmertür.
Die Schritte wurden immer lauter und kamen näher und näher, sie waren jetzt ganz nahe, genau neben ihr.
„Hallo? Was machen Sie denn noch hier?“
Seiyoua spürte eine kühle Hand an ihrem Oberarm und erschrak, sie schaute sich verwirrt um und erkannte jetzt den Hausmeister.
„Die Musiker haben doch schon seit einer guten Stunde das Haus verlassen! Ich schließe gleich ab und schalte das Licht aus. Wenn Sie hier nicht übernachten wollen, dann sollten auch Sie schnellstens zusammenpacken!“
Noch vollkommen verwirrt, griff sie hektisch ihr Instrument, den Notenständer und die Notenblätter. Hatte sie eine ganze Stunde geträumt, fragte sie sich irritiert. Plötzlich wurde ihr kühl. Sie zog sich die Jacke über, schnallte sich den Instrumentenkasten auf den Rücken und verließ eilig und mit rotem Kopf den Konzertsaal.
EDYTA ZABOROWSKA

Bibliografische Angaben: Entdeckung der Dominanz, Verlag blue panther books, Taschenbuch 256 Seiten, ISBN: 978-3862775477, 9,90 Euro

Ebenfalls von der Autorin erschienen:
Flieg mit mir, mein Schwarzer Schwan
Der Tanz des Schwarzen Schwans
Die Wahrheit hinter der Maske
Sklave, bis der Tod uns scheidet
Entdeckung der Dominanz
Das Bildnis der Domina
Lucys Versuchung (Kurzgeschichte)
Feminisiert! (in Vorbereitung)

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